Karl der Große – die Entstehungsgeschichte eines Musicals

Persönliche Leidenschaft für Musicals, historisches Interesse, Musizieren in der Freizeit sowie ganz viel Herzblut und eine ununterbrochene Begeisterung: Dies sind die Grundpfeiler des Musicals Karl der Große.

Bereits 1998 hatte Karl Frenzel die Idee, ein Musical über das Leben und Wirken von Karl dem Großen zu schreiben. War es anfangs nur ein Hobby des hauptberuflichen Allgemeinmediziners, so fasste er 2009 den festen Entschluss, das Stück unbedingt auf die Bühne bringen zu wollen. Über das Medium Musical möchte er die Menschen emotional berühren, zum Nachdenken bringen und historisch weiterbilden. Keine Revue, keine große Show, sondern ein unterhaltsames Stück mit psychologischem Tiefgang soll es werden.

Zunächst musste sich Karl Frenzel allerdings erst einmal selbst das historische Wissen dazu aneignen. Nachdem er mehrere Biographien sowie einen Roman über Karl den Großen gelesen hat, wird ihm schnell klar, dass er das Leben des karolingischen Kaisers nicht nur platt nacherzählen will und kann. Denn je nach politischer, moralischer oder ethischer Sichtweise sind die bestehenden Interpretationen äußerst komplex.

Selbst in den Bann der Geschichte gezogen, gibt sich der Musical-Schreiber mit den existierenden Deutungen nicht einfach zufrieden. Er stellt sich die Fragen, was für ein Mensch Karl der Große wohl tatsächlich war und was denn nun eigentlich die Wahrheit über seine Person ist. Im Kopf des Hobby-Komponisten entstehen schon die unterschiedlichsten Bilder. Ausgehend von einem bestimmten Thema verfasst er einzelne Szenen, schmückt sie kreativ aus und entwickelt eine passende Melodie. Die Dramaturgie, das Libretto, die Melodien und die Arrangements: Alles nimmt schnell konkrete Gestalt an. Um die geschichtlichen Fakten auch immer korrekt widerzugeben, zieht er sogar ausgebildete Historiker zu Rate.

Doch wie bringt man den Zuschauern all die faszinierenden, gegensätzlichen Facetten Karl des Großen nahe? Um die Komplexität zu reduzieren und auch um die Brücke in die Gegenwart zu schlagen, lässt Karl Frenzel den zeitgenössischen Historiker Reinhard auf das Leben des Kaisers blicken. So schafft er eine Rahmenhandlung, die die kritische Betrachtungsweise aus unserer Zeit erlaubt.

Leidenschaft und Unbeschwertheit sind wohl einige der wichtigsten Eigenschaften, die Karl Frenzel mit sich bringt, um solch ein großes Projekt zielstrebig durchführen zu können. Doch auch künstlerische Selbstzweifel säumen den Entstehungsweg des Musicals in regelmäßigen Abständen: Transportieren die Melodien auch wirklich die gewünschte Atmosphäre? Werden die Zuschauer von der Geschichte und der Musik berührt? Aber der Musical-Macher lässt sich nicht beirren. Er ist ganz fest von seiner Idee überzeugt und visiert die Uraufführung im großen Karlsjahr 2014 an.

So ist ein einzigartiges, melodisches Musical entstanden, das weder aufklären noch moralisieren will. Vielmehr möchte es die Leute emotional berühren und Geschichte erlebbar machen. Es zeigt, dass „die Auseinandersetzung mit Geschichte wichtig ist, um unsere heutige Zeit und Werte zu reflektieren.“


 

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1 Antwort

  1. Diverse (Archiv) sagt:

    ute Gaede
    (Donnerstag, 13 Februar 2014 22:42)
    Hallo,
    wie weit ist es mit dem Musical? Wird es dieses Jahr aufgeführt?

    Rebecca Belvederesi-Kochs
    (Freitag, 21 Februar 2014 14:17)
    Hallo Frau Gaede,
    vielen Dank für die Nachfrage. Derzeit ist ein erster Auftritt auf dem Katschhof in Planung und im März geht es ins Studio, um eine CD aufzunehmen. Sobald ich Näheres zu den Terminen und Tickets weiß, werde ich mich gerne wieder melden. 🙂
    Herzliche Grüße,
    Rebecca Belvederesi-Kochs

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