Leben auf der Straße

Geboren und aufgewachsen 1950 in der Steinkaulstraße gegenüber der Wenzelstraße, bis zu unserem Umzug nach Oberforstbach 1963.

Die Steinkaulstraße war zu dieser Zeit nicht die feinste Adresse. Damals zählten viele Bewohner zum „Krau“. Ein Grund für die Umzugspläne meines Vaters. Er hörte es auch nicht gerne, wenn wir zuhause platt sprachen.

Eine Zeit, in der noch etliche Menschen im Bunker in der Scheibenstraße wohnten, weil es noch nicht genügend Wohnungen gab.

Wir als Kinder haben damals unterschieden zwischen der ersten Steinkaulstraße, vom Adalbertsteinweg bis Oberstraße, und der zweiten, von der Oberstraße bis zur Hein-Jansen-Straße. Die obere Steinkaulstraße war im Vergleich zur unteren sehr ruhig und spielte bei unseren Aktivitäten als Kinder keine Rolle.

In unseren Häusern gab es kein Bad und keine Zentralheizung. Die Toilette war auf dem Flur. Toilettenpapier war nicht immer selbstverständlich, dann musste auch schon mal eine alte Zeitung herhalten. Manche Familien hatten für die Nacht auch einen Eimer bereit stehen, der dann morgens geleert wurde. Fließendes Wasser gab es ebenfalls nur auf dem Flur, natürlich kalt. Gewaschen wurde sich in Schüsseln, gebadet wurde in einer Zinkwanne in der Wohnung. Wenn es heiß war, wurde die Wanne auch schon einmal auf den Flur gestellt. Wer es sich leisten konnte, ging zum Baden zur Badeanstalt am Blücherplatz.

Ebenso wurde die Wäsche gewaschen. Getrocknet wurde entweder auf dem Speicher, oder bei schönem Wetter auf der „ Bleiche“ im Hinterhof. So wie wir hatten aber auch viele ein „ Reck „ am Fenster. Zum Wäsche aufhängen wurde es hoch gezogen und zum Trocknen herunter geklappt wie eine Zugbrücke.

Geheizt und gekocht wurde mit der Fornöis, einem eisernen Herd mit Holz, Kohlen, Briketts und mit Schlamm, einer Masse aus Kohlenstaub. Wenn es kalt war konnte man auch schön die Füße zum Wärmen in den Backofen legen. Man konnte auf der Herdplatte auch schön Äpfel braten.

Das Brennmaterial wurde im Keller aufbewahrt und musste drei Etagen hoch geschleppt werden. Das Holz zum Anmachen des Feuers habe ich oft mit meinem Vater im Keller gemacht. Bewaffnet mit Kerzen, da es in den einzelnen Kellerverschlägen kein elektrisches Licht gab, und einigen Speckschwarten gingen wir in den Keller. Mit den Speckschwarten wurde die Säge gefettet, damit sie besser durch die zu sägenden Holzstücke ging. Die dabei anfallenden „Knäppchen“, die Holzscheite, wurden dann mit dem Beil in passende Stücke gehackt. Sie dienten als Anmachholz. Währenddessen stapelte ich die Briketts in einer Ecke auf, die der Kohlenhändler in zentnerschweren Säcken in den Keller geschleppt und auf einen Haufen geschüttet hatte.

Bei dieser Gelegenheit konnte man dann in die hintersten und dunkelsten Winkel des Kellers gehen, in die man sich alleine nie getraut hätte. An einer Stelle war eine zugemauerte Wand. Mein Vater erzählte mir, daß dort im Krieg ein Fluchtweg ins Nachbarhaus war, falls das Haus durch einen Bombentreffer in Brand geraten sollte.

In einem anderen Kellerraum lagen eine Menge Holzstangen. Das waren die „Stippen“, bunte Holzstangen, für die Straßenkirmes. Sie wurden zur Kirmeszeit am Straßenrand in den Boden eingelassen und dann mit Fähnchen und bunten Bändern geschmückt.

Über der Kreuzung der beiden Steinkaulstraßen und der Oberstraße wurde eine riesige Krone aufgehängt und an den Hauswänden befestigt. An der gleichen Kreuzung wurden eine Tribüne und ein Altar errichtet, und an etlichen Fenstern waren Vorrichtungen, um Fahnen darin zu befestigen.

Für die Kinder gab es ein kleines Karussell und in den Kneipen wie z.B. der „Kajüte“ herrschte Hochbetrieb.

Mein erstes Schuljahr im Jahr 1956 habe ich als evangelischer I-Köttel in der katholischen Volksschule in der Friedensstraße, heute Aretzstraße, erlebt. Die katholischen und die evangelischen Schüler wurden in den Pausen auf verschiedenen Schulhöfen getrennt beaufsichtigt. Eine Maßnahme, die ich nicht verstand. Auch nicht, wenn meine Spielkameraden nachmittags keine Zeit hatten, weil sie zur Beichte mussten.

Die nächsten drei Schuljahre verbrachte ich dann einige Häuser weiter in einem alten Gebäude aus Bruchsteinen, bis wir dann das Haus räumen mussten. Heute ist das Haus glaube ich ein Obdachlosenheim. Ich erinnere mich an meine Mitschülerin Christine. Sie hatte wohl in der Pause die Toilette nicht gefunden, oder den Weg nicht mehr geschafft. Auf jeden Fall bescherte sie unserem Lehrer eine Überraschung. Er parkte sein Auto, einen BMW in dem man von vorne einstieg, immer auf dem Schulhof. Christine hatte ihm ein „Häufchen“ vor den Wagen gelegt. Vielleicht auch ein Ausdruck ihrer Meinung zum Lehrer.

Die nächste Schule war dann bis zu unserem Umzug für zwei Jahre die evangelische Volksschule in der Eintrachtstraße . Im 5. Schuljahr hatten wir einen Lehrer der wohl noch aus dem 3. Reich übrig geblieben war. Er hatte den bekannten Schnurrbart wie einst Adolf und auch ein entsprechendes Auftreten. Am eigenartigsten war aber seine Aussprache. Er konnte z.B. nicht fünf, oder fünfzig sagen, sondern bei ihm hieß das „pumpf“ und „pumpfzig.“

Matheunterricht hatten wir mit dem Konrektor, einem brutalen Menschen. Er hatte Sprüche wie: „ Das ist ja hanebüchen“, oder „ Dieser Müller, was der sich wieder geleistet hat.“ Dann gab es Ohrfeigen, daß der arme Müller mit dem Stuhl nach hinten kippte.

In dieser Zeit, wo nur wenige einen SW- Fernseher besaßen, Computer oder Handy noch gar nicht erfunden waren, spielte sich das Leben für die Erwachsenen und die Kinder meist auf der Straße ab. Die Erwachsenen lagen in den Fenstern, oder standen vor den Haustüren und unterhielten sich.

Auch ich lag des Öfteren so im Fenster, und beobachtete das Treiben auf der Straße. Wir hatten vom 3. Stock eine schöne Aussicht bis hinüber zur Rudolfstraße. Genau auf die Eierhandlung „ Eier Graf „ und die Gaststätte Dreßen „Beim Jüss „, bis hin zur Kirche St. Adalbert, damals noch ohne den im Krieg zerstörten Dachhelm.

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Gaststätte Dreßen „Beim Jüss“, Rudolfstraße
Gegenüber unserer Wohnung, an der Ecke Wenzelstraße, war das Lebensmittelgeschäft Prömpler, der Sohn unseres Hausverwalters, der ebenfalls ein Lebensmittelgeschäft hatte. Dort vor dem Geschäft trafen sich die heranwachsenden Jungen und Mädchen am PEZ- und Kaugummiautomat und sangen zur Musik der Kofferradios die neuesten Schlager mit. Sie wurden nur manchmal übertönt von der Straßenbahn, die laut quietschend vom Depot in der Hein- Jansen- Straße zum Depot in der Oberstraße fuhr.
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Oberstraße Ecke Steinkaulstraße

Um die Ecke, in der Wenzelstraße, waren die etwas Älteren mit Glücksspiel beschäftigt. Sie warfen mit Kräntchen, einem 50 Pfg- Stück. Ziel des Spiels war, das Geldstück so nahe wie möglich vom Rand des Bürgersteigs aus an der Hauswand zu platzieren.

Dieses Spiel war der Polizei allerdings auch bekannt. Und so konnte man manches Mal eine tolle Verfolgungsjagd miterleben, wenn die Polizei im Robertwagen um die Straßenecke bog. Dann ging es um den ganzen Häuserblock. Mancher wurde geschnappt, wenn er gerade im Hauseingang verschwinden wollte.

Die Wenzelstraße war damals eine ruhige Straße ohne viel Verkehr. Auf der rechten Seite waren ein paar Garagen und eine Tuchfabrik die bis zur Rudolfstraße ging. Wenn es heiß war, stand dort eine kleine Tür offen und man konnte die Webmaschinen und die schwitzenden Arbeiter sehen.

Auf der linken Seite war an der Ecke Steinkaulstraße die Holzhandlung Moers, daneben lagen die Grundstücke der Firma Pape, einem Schrott- und Eisenhändler, und der Kohlenhandlung Carduck. Die gesamte Straßenfront bestand im Grunde aus einer durchgehenden ca. 2,50 m hohen Mauer. Das Grundstück von Pape lag allerdings einige Meter unterhalb des Straßenniveaus, mit Zugang von der Rudolfstraße aus.

Da es nur wenige Autos gab war die Straße relativ ruhig und eignete sich hervorragend zum Fußballspielen. Zwischen Bordstein und dem Kanaldeckel in der Straßenmitte waren die Tore. Als Zuschauer nahm man dann auf den Mauern Platz. Aber das hatte auch einen anderen Grund. Oft wurde dort mit einer solchen Intensität gespielt, dass dort keine Fußgänger mehr heil durch kamen. Also rief dann jemand die Polizei. Sobald die Beamten um die Ecke bogen und der Ruf „ de Polisse „ erklang, wurde der Ball kurzerhand über die Mauer geschossen.

Da die Polizei nichts ausrichten konnte und nach einer Ermahnung wieder abzog, musste dann ein Kletterkünstler die Mauer hinunter auf das Pape Grundstück, um den Ball wieder zu holen.

In den Schulferien hatte ich manches Mal Gelegenheit mit dem Eigentümer des Lebensmittelgeschäftes aus dem Parterre, Herrn Prömpler, zum Milchholen zu fahren. Mit seinem Opel Rekord, mit seitlichen Trittbrettern, fuhren wir zur Molkerei Gatzweiler in der Pontstraße. Die Milchflaschen mit der normalen Milch die man dort bekam hatten silberne Deckelchen, welche man mit dem Finger eindrücken konnte. Die Flaschen mit der Buttermilch hatten goldene Deckel. Heute befindet sich an Stelle der Molkerei die „Milchstraße“, ein Vergnügungsviertel mit Kneipen, Restaurants und Cafes.

Damals gab es auch noch richtige Winter. Ich erinnere mich an einen Tag im Karneval. Morgens lagen die Schneeverwehungen bis zu den Fensterbänken im Erdgeschoß. An diesem Tag wurde die Wenzelstraße zu einer einzigen langen Rutschbahn. Mit den Füßen wurde der Boden solange poliert, bis er spiegelglatt- und blank war. Die so entstandene Rutschbahn war an die 20 Meter lang. Wieder kam kein Passant durch, bis die Stadtreinigung mit Sand alles abstreute.

Wer einen Schlitten hatte, machte sich auf den Weg zum Stadtgarten zur Tummelwiese. Dort band man die Schlitten zusammen, um in einer langen Kette bergab zu fahren und sich dabei oft zu überschlagen. Mit blauen Flecken und müde ging es dann abends nach Hause.

Weil es im Herbst und Winter früh dunkel wurde, nutzte man das aus, um verstecken zu spielen. Der Anschlag, wie man es nannte, war der Kanaldeckel in der Straßenmitte. Einer musste zählen, die anderen versteckten sich. Einer lief in den Keller und lauerte aus dem Kellerfenster. Ein anderer wiederum lief in die Wohnung und schaute aus dem Fenster, oder setzte sich einfach vor den Fernseher. Andere gingen einfach in der Stadt spazieren. An der Ecke der beiden Steinkaulstraßen steht auch heute noch ein Haus, in dem ich mich versteckte. Es hatte ein großes Tor mit einer Einfahrt. Links ging es ins Haus und geradeaus über den Hof zur Schlosserei Kettenis. Vor wenigen Jahren erst erfuhr ich, dass dies das Geburtshaus des berühmten Architekten Mies van der Rohe war.

Wenn meine Mutter abends keine Lust, oder keine Zeit hatte zu kochen, wurde ich zu Dreßen geschickt. Das waren eine Imbissstube und eine Eisdiele. Dort gab es leckeren Sauerbraten mit Fritten. Ich erinnere mich noch gut an ein Schild, das über der Theke hing. Darauf stand: „ Geborgt wird nur ein Mal im Jahr, und zwar am 30. Februar“. Später hieß das Geschäft „Flachskampf“.

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Bei Dreßen, Steinkaulstraße 19

Meistens mußte ich durch das stockdunkle Treppenhaus zurück nach oben in unsere Wohnung. Der Hausverwalter Prömpeler stellte oft einfach abends das Licht ab, aus Schikane, oder zum Sparen wusste ich nicht. So kam es meistens, dass man sich an den eisenbeschlagenen Stufen die Schienbeine stieß, oder einem im Dunkeln die Katze über die Füße lief.

Neben der Imbisstube war das Milchgeschäft Burbach. In der Theke eingelassen war eine Pumpe, aus der noch mit Handbetrieb die Milch in die Kanne gepumpt wurde.

Wenn die Haare mal wieder „zu lang“ wurden, wurde man zum Friseur an der Ecke geschickt. Dort bekam man dann den beliebten Faconschnitt verpasst, d.h. Nacken bis zu den Ohren ausrasiert und Seitenscheitel. Heutzutage eine beliebte Frisur, damals eine Strafe.

Am Nikolaustag ging meine Mutter mit mir in die Oberstraße in eine Gaststätte, ich glaube sie hieß Gabriel oder so ähnlich. Dort wurden die Kinder vom Nikolaus beschert. Er hatte ein richtiges dickes rotes Buch, aus dem er den Kindern vorlas, was er Gutes oder Schlechtes über sie erfahren hatte. Neben ihm stand der Hans Muff, ganz in Schwarz gekleidet mit einer Rute in der Hand, der einem richtig Angst einflößte.

Später einmal erfuhr ich, dass der Nikolaus immer einer von unseren Nachbarn aus dem Haus war.

Im Sommer fuhren wir mit unseren Ballon- Rollern Marke Puky und Sieger mit zwei bis drei Mann auf einem Roller zum heutigen Verteilerring am Europaplatz. Dort wo heute VW- Fleischhauer und das Hochhaus stehen, befanden sich verwilderte Gärten. Die Pächter hatten die Gärten aufgeben müssen, weil dort die Autobahn gebaut wurde. Es war dort teilweise wie im Paradies. Überall wuchsen noch Obst und Gemüse und man konnte „Lägerchen“ bauen. Man konnte von dort aus ohne Probleme an der Wurm entlang bis nach Haaren gehen. Immer vorbei an weiteren Schrebergärten.

An anderen Tagen fuhren wir mit den Rollern zum Fußballspielen zu einem Fußballplatz am Reitturniergelände. Eigentlich war das verboten, aber solange niemand kam wurde gebolzt. Dort habe ich auch später mit dem FC Lichtenbusch gegen die Alemannia gespielt. Umziehen musste man sich in den Pferdeställen. Heute wird der Platz als Parkplatz genutzt.

Beliebt waren auch die Trümmergrundstücke, oder die Baustellen nach Feierabend. Allerdings waren das auch wegen Absturz- oder Einsturzgefahren lebensgefährliche Spielplätze.

War man einmal auf der Straße, dann hatte man keine Zeit oder Lust zum Essen nach Hause zu gehen. Dann rief man einfach von der Straße hoch zur Mutter. Die warf einem dann ein Butterbrot mit Zucker, oder Geld in Zeitungspapier gewickelt auf die Straße.

Oft besuchte ich auch meine Tante in 40, wie man anstatt Nummer 40 sagte. Sie wohnte wie wir ebenfalls im 3. Stock. Von dort konnte man genau in die Wohnung im 2. Stock gegenüber blicken. Dort wohnte ein Original namens Jula. Eine ziemlich dicke Frau, die den ganzen Tag auf einem Sofakissen im Fenster lag und alles unter Kontrolle hatte. Sie unterhielt sich mit den Nachbarn und Passanten quer über die Straße im ordinärsten Öcher Platt.

Vor allem das Auto ihres Sohnes Hein hatte sie im Auge, damit nur ja keiner in die Nähe kam. Einmal bekam ich mit, wie ein Hund sein Geschäft an den Radkappen verrichtete. Sie beschimpfte den Hund und schrie nach ihrem Sohn und stand kurz vor einem Herzinfarkt. Man wusste auch immer wann es bei ihr Essen gab, und was es zu essen gab Dann rief sie nämlich in allen Tonlagen aus dem Fenster nach ihrem Enkel.

Neben dem Haus meiner Tante war ein Flachbau. Darin befand sich das Lager eines Papier-, Lumpen- und Metallsammlers. Ich glaube er hieß Dreßen. Ihm brachten wir von unseren Streifzügen was wir in den Trümmergrundstücken fanden, die es noch reichlich gab. Die paar Groschen reichten dann immerhin für ein Eis.

Auf dem Dach des Lagers saß während der Kirmes der Kirmesmann, eine verkleidete Strohpuppe. Am letzten Tag der Kirmes wurde der Kirmesmann dann verbrannt.

Gesammelt wurde damals auch das Silberpapier in dem die Schokolade eingewickelt war. Von Mutter und Oma hieß es immer, das Stanniolpapier würde für die „armen Negerkinder in Afrika“ gesammelt. Welchen Wert das Papier hatte und wer es verwertete, weiß ich nicht.

Sonntags war Zeit für die Kirche. Unser Weg zur Johannes- Notkirche in der Martin- Luther- Straße führte uns über den Kaiserplatz. Eines sonntags war dort anstelle der Kreuzung ein riesiges Loch in der Mitte des Platzes. Im Laufe der Woche hatte man dort mit den Bauarbeiten für den Fußgängertunnel begonnen, den man vor einigen Jahren aber wieder aufgegeben hat.

Nach der Kirche ging es um 11:00 ins Kino zum Gloria Palast. Wenn es dunkel wurde, ertönte ein lauter Gong. gefolgt von einem lauten „Oooh“ der Kinder. Gezeigt wurden dann entweder Märchenfilme, oder harmlose lustige Western wie „Fuzzy“.

Nach dem Kino kletterten ganz Mutige in den Naturfelsen unterhalb der Adalbertkirche herum, bevor sie nach Hause gingen.

Für mich endete diese Zeit mit unserem Umzug im November 1963. Ich bin dann noch öfter zurück in die Steinkaulstraße gegangen. Aber es war nicht mehr so wie ich es kannte. Heute ist es dort sehr ruhig, die Häuser sind modernisiert und meist von Ausländern bewohnt. Die Wenzelstraße ist komplett überbaut und nicht mehr wieder zu erkennen.


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3 Antworten

  1. Wolfgang Brand sagt:

    Sehr geehrter Herr Krieger,
    Ich habe erst heute Ihren Artikel gelesen und sie rührt mich sehr. Auch ich bin in der Friedensstrasse zur Volksschule gegangen, wie man sie damals nannte. Da ich Jahrgang 1941 bin und 1947 eingeschult wurde, bin ich noch in dem alten Schulgebäude mit den roten Ziegelsteine zur Schule gegangen. Gewohnt habe ich in der Josef von Görres Strasse an der Ecke Dennewartstrasse. Meine Großmutter wohnte in der damaligen Peliserker Straße 15, gegenüber der Steinkaulstrasse.
    Einen Freund aus der Steinkaulstrasse hatte ich auch. Er war bekannt unter dem Namen ” rue Päul”, aufgrund seines etwas rötlichem Haar.
    Wie gesagt, Ihren Artikel finde ich sehr interessant.
    Wolfgang Brand

  2. i. bruckmann sagt:

    hallo leute. ich bin Jahrgang 1950 und habe bis 1958 in der haarenerstrasse gewohnt. viele dinge die herr kriecher beschrieben hat, wecken bei mir schöne erinnerungen. ich bin 56/57 in der friedenstrasse in der neuen schule eingeschult worden. die lehrerin hiess frau postulka. in der alten schule habe ich auch ein/ zwei jahre verbracht. danach bin ich zur eintrachtstrasse gewechselt. ich hatte einen Lehrer namens moers !! möes, der fuhr eine bmw Isetta. auch gab es da einen herr steinhäuser, der die worte hanebüchen immer gebrauchte. in der steinkaulstrasse wohnten auch jungs die bei mir in der klasse waren. u.a horst klewingard, er trug eine beinprotese, anscheinend wegen einer kinderlähmung. und herbert heck, der leider verstorben ist, so wie mir sein bruder oswald gesagt hat. mein drei jahre älterer bruder hat bei der bäckerei die unten rechts in der steinkaulstrasse war brötchen ausgefahren. am europaplaz haben wir auch viel zeit verbracht. ich kann mich noch an die einweihung der autobahn erinnern, die ich mit meiner mutter beigewohn habe. 1958 sind wir zur turpinstrasse gezogen, wo ich viel zeit am bunker bei caspar +co und im frankenberger park, sowie auf dem bahngelände vom moltkebahnhof und neumarkt verbracht habe.

  3. Irene Bunderfus-Voss sagt:

    Hallo Kurt, ich habe gerade vorstehenden Artikel über dein Leben im Viertel Steinkaulstr. gelesen. Ich finde es sehr interessant, zumal ich wenig Ahnung vom alten Aachen habe. Habe ja nur in Oberforstbach gelebt, worüber es auch wahrscheinlich einiges zu berichten gäbe.