Unter der Brause
Günni Os. Liebe und Treue zu seinem Nachkriegs-Aachen und die Fütterung seiner alten und neuen Freunde mit Bild- und Textbeiträgen per Internet sowie die Auffindung meines Tagebuchversuches aus Kinder,- bzw. Flegeltagen haben beim Ausgraben verschütteter Erinnerungen Pate gestanden.
Steht doch in meinem Tagebuch vom Januar 1956 -dienstags und freitags 7-8 Uhr ASV.
Ja der ASV – und die Elisabethhalle in der ich mir selber zwischen der Kette, die Nichtschwimmer vor dem Ertrinken bewahren sollte, und der ersten Leiter das Schwimmen beibrachte. Und der Trainer war Klaus Vandenhirtz, Warum auch immer, wir nannten ihn Fu man Shu.
Aber das ist nicht der Inhalt der Geschichte und soll auch nicht vertieft werden. Auch nicht die leicht beklemmenden Gefühle, wenn ich auf dem Weg zur Schwimmhalle an der Rossstraße Ecke Mörgensstraße am Häuschen mit der Roten Laterne vorbei lief. Man lebte eben tief in der Furcht des Herrn. Ganz anders als mein Freund Hans G. der als Elektrikerlehrling dort oft Installationsarbeiten auszuführen hatte.
Später empfand ich die Atemluft in der großen Halle in der Elisabethstraße eigentlich immer als zu feucht-warm. Aber 1956 waren wir dankbar, wenn wir uns beim Schwimmen, man verbrachte ja mehrere Stunden dort, unter der Männerdusche aufwärmen konnten.
So werde ich nie vergessen, dass ich irgendwann mit mindestens fünf größeren Kerlen unter der lauen fast kalten Dusche zitterte, aber vor der alten schweren Hebelbatterie von dem dort heiß ablaufenden Wasser profitierte, bis mich irgendein großer Lümmel zur Seite stieß.
Mit der Zeit hatten wir auch herausgefunden, dass sich das zum Duschkopf führende Rohr bewegen ließ. Also hochgesprungen und den Duschkopf bis zur Wand verdreht. Jetzt konnte man sich auf dem Boden sitzend aufwärmen, während das warme Wasser an der Wand vorbei über den Rücken rieselte.
Eigentlich endet hier der Bericht. Das Tagebuch führt aber weiter. Denn bei meiner Tramptour 1959 durch die Schweiz (damals gab es die so genannten Jugendsonderzüge, die uns an Deutschlands wieder geöffnete Grenzen brachten) entdeckte ich im Stadtbad von Basel die gleiche Duschbatteriekonstruktion. Auch hier brauchte ich nicht lange, um den Versuch zu starten, das warme Wasser an der Kachelwand vorbei über den Rücken laufen zu lassen. Dieser Versuch endete aber bevor er Erfolg haben konnte mit der handfesten von hinten ausgeführten Ohrfeige des Bademeisters. Auf meinen lauten halbstarken Protest machte der mir mit knappen Worten klar, dass wir in der Schweiz und nicht in Deutschland seien.
Was hat mir dieses Erlebnis also mit auf den Lebensweg gegeben: Hüte dich vor Schweizer Bademeistern oder lege dich zu Hause in die Badewanne.
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Claus-Peter Marzodko, geboren 1941 im Erkerzimmer (7) des Sanatoriums und in Folge des Krieges ohne Vater auf der Lütticher Straße am Preusweg groß geworden. Echter Räenpitt – auch wenn der Schatten des Doms kurz vor dem Franziskuskrankenhaus endete; Tochter, Sohn und 3 Enkel.
Als ihn die Pubertät erwischte, folgte er seinen Altvorderen und wurde in Alsdorf Bergmann und anschießend Steiger/Dipl-Ing. Als Folge eines Studienaustauschs im Steinkohlenbergbau an der anatolischen Schwarzmeerküste 1966 wurde die Türkei seine erste große platonische Liebe. Die bereiste er anschließend bis in die hintersten Ecken und schleppte, zwischenzeitlich in den Lehrerberuf gewechselt, als einer der ersten deutschen Lehrer 1987 die Schüler und Schülerinnen seiner Abschlussklasse an der GHS Burtscheid drei Wochen durch die Türkei. Daraus entstand frühzeitig ein erfolgreicher Schüleraustausch mit dem TED Kolegi in Kayseri. Vor dem Eintritt in den Ruhestand wanderte er mit neun seiner Schüler/innen bei einer herbstlichen Trekkingtour im Nepalischen Anapurnagebiet. Und hier unterstützt er mit einigen seiner ehemaligen Schüler verschiedene Projekte und insbesondere das Suchma-Koirala-Memorial–Hospital von Interplast Germany in Sanku am Rande des Kathmandutals.
Länder, Völker, Abenteuer waren und sind das große Hobby des ehemaligen Erdkundelehrers; und mit seiner Frau Irene treibt es ihn immer noch in die Welt hinaus.
Ich kannte ihn persönlich.
Bin mit ihm in der Lütticherstr grossgeworden. 1956, mit 3 Jahren da war er bereits 15 zogen wir in dem Mehrfamilienhaus ein . Mein Bruder, lebt heute noch dort und das seit 70,Jahren.
sein Bruder Wolfgang wurde als Fechtmeister bekannt. Ähnlich waren sie,sich in keinster Weise.