Aachen ist immer ein Thema – überall in der Welt

 

Am 30. Juni 2011, tief im Herzen Schwarzafrikas: in Ndola, der zweitgrößten Stadt Sambias (rund 400.000 Einwohner), treffen unerwartet zwei Männer aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können und zuvor nichts voneinander gewusst hatten. Anlass war ein Symposium zum Auftakt der „47. Zambia International Trade Fair“, zu dem rund hundert Manager der sambischen Wirtschaft und Spitzenvertreter der sambischen Regierung erschienen waren.

Und was hat das nun mit der 7.427 km Luftlinie entfernten Stadt Aachen zu tun…?

Nun – einer der beiden Männer, inzwischen 71 Jahre „jung“, ein waschechter „Öcher“ in 5. Generation, der zwar beruflich bedingt seit seinem 21. Lebensjahr nicht mehr in Aachen lebt, sie aber regelmäßig besucht, war als heute ehrenamtlicher Berater für den deutschen Entwicklungsdienst Senior Experten Service (SES) nach Ndola in Sambia gekommen. Vier Monate lang beriet er die dortige halbstaatliche Messegesellschaft in modernem Management. Auch das Symposium war seine Idee.

Und mit einem der beiden Hauptredner (66) kam er nach dem Symposium ins Gespräch; einem angesehenen sambischen Bauingenieur und Architekt aus der Hauptstadt Lusaka, der viele Jahre auch Vorsitzender der nationalen Architekten- und Bauhandwerks-Kammer gewesen war. Wie üblich tauschte man Visitenkarten aus. Und was stand da schwarz auf weiß unter dem Namen des Sambiers geschrieben: „Dr.-Ing. (Aachen)“! Die Verblüffung war auf beiden Seiten, als sich der Deutsche eben als gebürtiger Aachener zu erkennen gegeben hatte.

Fortan standen kaum mehr das Symposium und Sambia im Mittelpunkt des Gespräches sondern die alte Kaiserstadt zu Füßen des Lousberg. Von 1967 bis 1972 lebte und studierte der Sambier in Aachen, legte dort auch sein Examen zum „Dr.-Ing.“ ab, ehe er nach Lusaka zurückkehrte um sich als Architekt selbständig zu machen.

Seine ungebrochene Verbundenheit zu Aachen dokumentiert sich aber nicht nur anhand des Aufdrucks auf den Visitenkarten – er reist nach wie vor regelmäßig einmal im Jahr dorthin. Der Grund (wie das Leben so spielt): seine Tochter, die ebenfalls an der TH Aachen studierte, ist gleich dort geblieben. Sie heiratete einen Aachener Studienkollegen und beide haben inzwischen zwei Kinder. So klein ist die Welt.

Die beiden „alten Männer van Oche“, der eine weiß, der andere tiefschwarz, hatten jedenfalls einige vergnügliche Stunden miteinander – fern im Herzen Afrikas; sehr zur Verwunderung ihrer sambischen Tischnachbarn übrigens, denn die Erinnerungen an Aachen wurden teilweise auf Deutsch geführt.


 

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