Kein Polo in Aschen
Irgendwann habe ich dann mal gesagt, daß Polo in Deutschland nicht so verbreitet sei, worauf er meinte: „Mag sein, aber Ihr in Kontinentaleuropa habt diese Spring-, Dressur- und Fahrturniere.“ Sein Vater habe ihm immer von einem besonders tollen Ereignis in Deutschland erzählt, welches in einer Stadt „neben Frankreich“ namens „Aschen“ stattfinde und CHIO heiße. Er sei großer Bewunderer eines Springreiters namens Paul Schockemöhle gewesen, der das Zeug auch zu einem guten Polospieler gehabt hätte. Lang ist’s her.
Besonderes Angebot des Präsidenten: wenn ich Lust hätte und nicht Besseres vor, könne ich Samstags morgens ja mal zum Training kommen und Polopferde warmreiten, weil die „grooms“ (Stallburschen) damit sowieso nicht nachkämen. Schöne Aufgabe für einen, na ja, lassen wir das. Aber ein Mal mache ich das ganz sicher.
Und trotzdem: mir wurde ganz warm ums Herz. Als Aachener ist man anscheinend – wo auch immer – zu Hause.
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Geboren 1955 im Aachener Mariannen-Institut, aufgewachsen nahe Krugenofen, zwischen Kamper-Viertel und Burtscheid. Schulbesuch: Reumontstraße, Franzstraße, Rhein-Maas-Gymnasium. Studium der Geographie, Anglistik und Romanistik. Seit 1986 im deutschen Diplomatischen Dienst; Auslandsposten: Kairo, Jaunde, Bukarest, Nairobi, Lagos (Generalkonsul), Cotonou (Botschafter). Derzeit Sonderbeauftragter für den Sahel.
Fliegt, via Paris, auf dem Weg in die Sahel-Staaten Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad häufig leider nur über Aachen hinweg. Denkt dabei immer an den Dom und an sein Stammlokal “Labyrinth”, das schon das seines Großvaters mütterlicherseits Theodor Steinhart war; da hieß es noch “Beckers” in der Pontstraße.
Ist betrübt über die Entwicklungen im Pont- und Bergdrieschviertel, wo er sein Standbein hat.