Kein Polo in Aschen

Liebe Freunde vom Aachen-Laurensberger Rennverein, ich war heute Ehrengast des jährlichen Lagos Polo Tournament und wurde vom Präsidenten des altehrwürdigen Lagos Polo Club, Rechtsanwalt Dolapo Akinrele SAN (Senior Advocate of Nigeria; er ist Spezialist in Bodenschätzerecht) persönlich wahrgenommen. Fast eine Stunde hat er sich Zeit genommen, mir Spielablauf und -taktik zu erklären, während mir der – natürlich aus Eindhoven stammende – Direktor von Nigerian Breweries – Heineken wird hier von NB in Lizenz gebraut – sein Produkt „nahebrachte“.

Irgendwann habe ich dann mal gesagt, daß Polo in Deutschland nicht so verbreitet sei, worauf er meinte: „Mag sein, aber Ihr in Kontinentaleuropa habt diese Spring-, Dressur- und Fahrturniere.“ Sein Vater habe ihm immer von einem besonders tollen Ereignis in Deutschland erzählt, welches in einer Stadt „neben Frankreich“ namens „Aschen“ stattfinde und CHIO heiße. Er sei großer Bewunderer eines Springreiters namens Paul Schockemöhle gewesen, der das Zeug auch zu einem guten Polospieler gehabt hätte. Lang ist’s her.

Besonderes Angebot des Präsidenten: wenn ich Lust hätte und nicht Besseres vor, könne ich Samstags morgens ja mal zum Training kommen und Polopferde warmreiten, weil die „grooms“ (Stallburschen) damit sowieso nicht nachkämen. Schöne Aufgabe für einen, na ja, lassen wir das. Aber ein Mal mache ich das ganz sicher.

Und trotzdem: mir wurde ganz warm ums Herz. Als Aachener ist man anscheinend – wo auch immer – zu Hause.


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