Zwischen den Tagen – die Fortsetzung
[Foto: Regina Weinkauf]
Was ist hier wohl so wunderbar fachmännisch eingepackt? Direkt gegenüber dem Aachener Kaiser-Karls-Gymnasium befindet sich eine große Baustelle der RWTH und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb schafft hier – in bester Lage, ca. fünf Minuten zum Markt und zur historischen Altstadt, eine glänzende, neue Hochschullandschaft. Und mitten drin prangt der Punker, gemalt von dem Aachener Wandmaler Klaus Paier. Unter dem Titel „Zwischen den Tagen“ wollte der erste, inzwischen weltbekannte, Streetart-Künstler Aachens auf die oft perspektivlose Situation junger Menschen aufmerksam machen.
Wie fast alle seine Werke zeigt auch dieses Bild ein zeitloses und hochaktuelles Problem unserer globalisierten Welt. Inzwischen zur Europäischen Union verschmolzen und mit dem Friedensnobelpreis 2012 geehrt, liegt die Jugendarbeitslosigkeit in unseren spanischen und griechischen Mitgliedsländern bei ca. 40 – 50 %. Und auch bei uns blicken die Generation „Praktikum“ und die vielen Jugendlichen, die nur befristete Arbeitsverträge erhalten, in eine sehr sorgenvolle Zukunft.
Warum ist „Zwischen den Tagen“ so gut geschützt? Es ist das zweite Gemälde von Klaus Paier, das offiziell als Denkmal geschützt werden soll. Das „Liebespaar“ im Garten des Café Kittels wurde 2012 in die Denkmalliste der Stadt Aachen aufgenommen. Eine Sensation in Deutschland und weltweit.
Viele Aachener Bürger, die sich für den Denkmalschutz dieser einmaligen Zeitzeugnisse eingesetzt haben, werden sich sehr darüber freuen. Denn die Sorge war sehr groß, dass durch die Baumaßnahme das sozialkritische Werk beschädigt oder gar verschwinden könnte, wie es einer Reihe von Paier-Kunstwerken im Laufe der Jahrzehnte passiert ist.
Weitere Informationen über diesen Aachener Ausnahmekünstler sind bei Wikipedia (Klaus Paier Graffiti-Künstler) oder auf meiner Webseite zu bekommen.
[Weitere Fortsetzung zu Klaus Paiers Werken folgt.]
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Regina Weinkauf, Jahrgang 1948, lebt seit 1969 in Aachen. Seit 2008 ist sie Rentnerin. Sie ist verheiratet, hat einen Sohn und zwei Enkel. Sie ist politisch und ökologisch sehr interessiert.
Im Berufsleben arbeitete sie unter anderem in verantwortungsvollen Positionen bei den Meisterkonzerten Aachen und im 2. Physikalischen Institut der RWTH. Zu ihren Hobbys gehören Lesen, Reisen und Fotografieren.
Foto-Ausstellungen: Frauen und Mädchen in China, Brasilien, Menschenbilder, Sprühansichten – Aachener Graffiti, Mauerbilder des Aachener Wandmalers Klaus Paier. Mehr dazu auf ihrer Website.
Seit 2010 schreibt sie für das Online-Lexikon Wikipedia mit dem derzeitigen Schwerpunkt Künstler, Künstlerinnen aus Aachen.
Ehrenamtliche Tätigkeiten: Mitarbeiterin beim Kinder- und Jugendtelefon des Kinderschutzbundes (1991 – 1994), Mentorin bei JutE – Jugend trifft Erfahrung seit 2008, Schöffin am Landgericht Aachen.