Der Öcher ist auch online nicht mundtot zu kriegen

Facebook ist ja bekanntlich das Wundermittel schlechthin: Es vermag die Welt zu verbinden und vernetzen – es „ermöglicht dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen.“ Dass dieser Anspruch gar nicht so weit her geholt scheint, stimmt. Denn mittlerweile ist schon jeder vierte Deutsche mit einem eigenen Profil angemeldet und tauscht sich über Facebook mit Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten aus.

Aber wie sieht es eigentlich mit den Öchern aus? Sind auch wir online aktiv? Und was haben wir der Welt über Facebook mitzuteilen? Nun ja, scheinbar eine ganze Menge!

Aus der alten Kaiserstadt pflegen mehr als 150.000 Öcher Jonge und Mäddchere den eigenen Freundeskreis via Facebook und „verzelle, watt so los es“. Mehr oder weniger aktiv sprechen sie über das, was sie gerade bewegt, kommentieren die Statusmeldungen ihrer MitbürgerInnen und platzieren ihr „Gefällt mir“ an den entsprechenden Stellen.

Unterm Strich unterhalten sie sich über dies und jenes: Von der baustellen-beeinträchtigten Verkehrssituation in der Innenstadt über das regnerische Wetter, die jüngsten Heim- und Auswärtsspiele der geliebten Alemannia, das politische Tagesgeschehen bis hin zu erschlichenen Doktortiteln – aber natürlich auch über Musik, den früheren Kultursommer und was es sonst noch alles gibt. Meistens tun sie das mit einer guten Portion Witz und kleinen Seitenhieben auf alles Mögliche. Doch bisweilen schlägt auch ein Humor durch, der an die rheinische Frohnatur erinnert und einen ganz speziellen Charme hat – und zwar nicht nur in der karnevalesken fünften Jahreszeit oder wenn der alljährliche Karlpreis verliehen wird. Nur beim Fußball hört der Spaß auf und so heißt es hier im Sinne der drei Atömchen: “Aber eins, aber eins, das bleibt bestehen: Alemannia Aachen wird nicht untergehen!”

Die thematische Bandbreite in den sozialen Netzwerken ist also enorm und der Umgang mit brisanten lokalen Themen hängt immer ganz von den jeweiligen Protagonisten und ihrem Background ab. So reden die rund 17.000 Fans auf einer Aachen-Facebook-Seite über Themen wie „Kaiser Karl, Dom, Alemannia, Karneval, Sauerbratenpalast“, ohne den „Elisenbrunnen mit dem Stinkewasser“ zu vergessen – von den glühwein-gesäuselten, printen-essenden Weihnachtsmarkt-Touristen, die das Jahrtausende alte Stinkwasser ja angeblich nur allzu gerne trinken, ganz zu schweigen. Solch ernste Themen werden dann vorzugsweise auf „Öcher Platt! Wa?“ diskutiert, so dass jemand auf der Seite den Eindruck bekam: „Aachen ist ein Feeling!”

Zu diesem Feeling gehörte im Laufe des Sommers 2011 auch die Neuauflage des Traditionsbieres „Degraa“, welches der waschechte Öcher natürlich vorzugsweise inmitten der Kaiserstadt auf dem Markt bei schönem Wetter zur kleinen Abkühlung genießen möchte. Das Degraa-Revival und den dazu gehörigen Artikel aus der Online-Ausgabe der Aachener Zeitung haben immerhin 415 Personen direkt ihren Freunden bei Facebook empfohlen. Wieder andere haben den Link geteilt und den Bericht über die Öcher Braukunst ganz unverhohlen zum Anlass genommen, sich via Facebook mit den Freunden auf ein Bierchen in der Innenstadt zu verabreden und sich über die guten alten Zeiten auch in einer persönlichen Runde, in der Kneipe um die Ecke, auszutauschen.

Anekdötchen und Ameröllche gehören also nicht nur zur Öcher Online-Welt, sondern auch zum realen Leben in unserer schönen Heimatstadt.


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1 Antwort

  1. Uschi Ronnenberg sagt:

    Und erst die vielen Öcher Blogger… Die ver-sammele ich seit 2014 auf http://aachenerblogs.de/ und freue mich über die phantastische Themenvielfalt.

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